Sonntag, 12. Juni 2016

Rezension "Raum" von Emma Donoghue



Klappentext:

Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es noch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …





Zum Buch:

"Raum" ist völlig anders, als alles was ich bisher gelesen habe.

Bei diesem Buch möchte ich die Handlung nicht bewerten, den ich finde so eine Geschichte kann mich bewertet werden.


"Raum" hat mich auf sich aufmerksam gemacht, durch das minimalistisch gestaltete Cover. Was genau zu diesem Buch passt und es von der Masse abhebt. Auch habe ich es bei vielen Booktubern gesehen.

Das Buch trägt eine Geschichte in sich, die ich so nicht erwartet hätte. Die Beschreibung auf dem Buchrücken besteht aus ganzen 3 Sätzen. Eine richtige Vorstellung davon, was den Leser erwartet, bekommt man keineswegs.

Zu Beginn hatte ich wirklich Probleme,  mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Da die Geschichte aus der Sicht des fünfjährigen Jack erzählt wird, ist die Erzählweise stockend, abgehackt und grammatikalisch oft falsch.
Aber sie ist genau richtig, um das zu erzählen, was ihm und seiner Mutter passiert ist.
Ich weiß nicht, ob ein Erwachsener seine Gedanken auch in so ungewollt ehrliche und unverhüllte Worte hätte fassen können. Da haben Kinder doch immer noch einen anderen Bezug zur Realität. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran und ich hatte sogar das Gefühl, dass es mit der Zeit flüssiger wurde.
Wenn Jack die Geschichte erzählt, wird vieles nicht genau benannt. Er bekommt einiges nur mit, weiß aber nicht genau, was wirklich passiert. Natürlich kann der Leser sich das denken, aber so bleibt ein wenig Privatsphäre für die Protagonisten erhalten. Den genau diese Privatsphäre braucht es auch bei solch einer Thematik.


Meine Meinung:
"Raum" hat mich zutiefst berührt, schockiert und auch sonst in allen Facetten durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt.
Am besten beschreibt es das Zitat von Audrey Niffenegger, das hinten auf dem Buch abgedruckt ist:

"Wenn du Raum gelesen hast, mag die Welt noch so sein, wie sie ist. Aber du selbst hast dich verändert."

Ich findes es auch schwer, dieses Buch mit Sternen zu bewerten, weil es einfach das Schicksal einer Mutter mit ihrem Kind ist und ich der Meinung bin, das man darüber keine Wertung abgeben sollt.

Wer solche Bücher mag, sollt unbedingt "Raum" lesen den es ist einfach einzigartig!